Saale Karte Jena

 

 

 

An der Saale hellem Strande

von Franz Kugler


An der Saale hellem Strande

stehen Burgen stolz und kühn;

ihre Dächer sind zerfallen,

und der Wind streift durch die Hallen,

Wolken ziehen drüber hin.


Zwar die Ritter sind verschwunden,

nimmer klingen Speer und Schild;

doch dem Wandersmann erscheinen

in den altbemoosten Steinen oft

Gestalten zart und mild.


Droben winken schöne Augen,

freundlich lacht manch roter Mund;

Wandrer schaut wohl in die Ferne,

schaut in holder Augen Sterne,

Herz ist heiter und gesund.


Und der Wandrer zieht von dannen,

denn die Trennungsstunde ruft;

und er singet Abschiedslieder;

lebe wohl, tönt ihm hernieder;

Tücher wehen in der Luft.

 

Burgen und Schlösser entlang der Saale

Burgen und Schlösser an der Saale

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Die Siedlungsgeschichte im Gebiet um die Saale geht weit zurück. Die jüngere Geschichte des letzten Jahrtausends ist aber ganz umfassend mit dem Bau von Burganlagen verbunden. Bereits die Kelten bauten an den Ufern der der Saale eine Reihe von Flucht-und Wallburgen.

 

Noch im 10. Jahrhundert diente die Saale quasi als Grenzfluss, der die Franken und Germanen auf der einen Flussseite von den slawischen Volksstämmen am anderen Ufer trennte. Im 10. Jahrhundert wurden beide Seiten der Saale mit Burganlagen versehen und da sich das entstandene Reich in Richtung Osten ausdehnte verlor die Saale den Status des Grenzflusses und wurde ein "Strom der Mitte". Aus Fluchtburgen wurden erst Verteidigungsanlagen und später prunkvolle Herrschaftssitze.

 

Mit immerhin über 60 Burgen am Flussufer ist die Saale einer der burgenreichsten Flüsse in ganz Europa gewesen. Die Schlösser und Burgen verteilen sich auf die Bundesländer entlang der Saale, wobei in Thüringen die größte Anzahl steht.

An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn

In Thüringen kennt fast jeder die Verse "An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn...", welche genau diese Burgenvielfalt beschreiben. Diese Verse hat Franz Kugler im Jahr 1826 als Student auf der Rudelsburg an der Saale geschrieben. Diese Zeilen wurden später nach einer schon im Jahr 1822 komponierten Melodie von Friedrich Ernst Fesca gesungen. In Mitteldeutschland wurden Melodie und Verse recht schnell zu einem bekannten Volkslied.

Die Rudelsburg zwischen Großheringen und Bad Kösen, auf der diese bekannten Verse geschrieben wurden, ist im Jahr 1171 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden. Sie liegt hoch oben auf einem lang gestreckten Höhenzug, der nur durch eine kleine Schlucht von der Burg Saaleck getrennt war.

Nur ein kleiner Teil der einst so prächtigen Burgen ist heute noch erhalten bzw. als Ruine sichtbar. Viele Burganlagen sind völlig verfallen und man ahnt ihren Standort nur noch auf Basis alter Mauerreste.

Dies gilt auch für die Schlösser an den Ufern der Saale und der näheren Umgebung.

 

Übersicht von Burgen und Schlössern nahe der Saale

Burg Camburg 

Burg Camburg

Die Burg Camburg ist die Ruine einer Höhenburg in der gleichnamigen kleinen Stadt Camburg an der Saale.

Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gegründet, aber bereits 1450 fast völlig zerstört.

Von der ursprünglich wahrscheinlich sehr beeindruckenden Anlage ist lediglich der 37 m hohe Bergfried erhalten.

Burg Giebichenstein in Halle 

Burg Giebichenstein

Die Burg Giebichenstein liegt an der Saale im Hallenser Stadtteil Giebichenstein in Sachsen-Anhalt.

Die Burg ist Bestandteil der Straße der Romanik.

Seit 1921 befindet sich eine Kunstschule auf der Unterburg. Als eine der bekanntesten Kunsthochschulen der Welt bildet sie jedes Jahr zahlreiche junge Künstler aus.

Bild: (c) mihi - Fotolia

Burg Greifensteinin Thüringen 

Burg Greifenstein

Die Burg Greifenstein ist eine mittelalterliche Burgruine nahe dem thüringischen Bad Blankenburg im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Sie liegt am Eingang zum romantischen Schwarzatal.

Burg Greifenstein wurde 1208 erstmals urkundlich erwähnt und durch die Schwarzburger Grafen errichtet.

Die Falknerei auf Burg Greifenstein bietet ein faszinierendes Programm mit Greifvögeln wie Bussarden, Adlern und Eulen.

Burg Ranis 

Burg Ranis

Die Burg Ranis erhebt sich hoch über der gleichnamigen Stadt im Saale-Orla-Kreis in Thüringen. Die sehr gut erhaltene Burganlage liegt weithin sichtbar auf einem zerklüfteten Felsmassiv.

Der Besuch der Burg Ranis bietet Einblick in viele historische Abschnitte.

Der Bergfried, das Burgverlies im Hungerturm, die Burgküche und die interessanten Ausstellungen bieten spannenden Erlebnisstoff für die ganze Familie.

Burg Saaleck in Sachsen-Anhalt 

Burg Saaleck

Die Burg Saaleck war einst eine Anlage der Markgrafen von Meißen und besteht aus einer Kernburg mit zwei Bergfrieden und einer Vorburg.

Der westliche Turm ist für Besucher bis zur obersten Plattform begehbar.

Von hier aus bietet sich ein faszinierender Blick über die schöne landschaft des Burgenlandkreises.

Dornburger Schlösser 

Dornburger Schlösser

Die drei Dornburger Schlösser gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen nahe der nördlichen Stadtgrenze von Jena.

Sie liegen am Rand eines Muschelkalkfelsenplateaus über der Saale in Dornburg-Camburg.

Das Alte Schloss, das Rokokoschloss und das Renaissanceschloss bilden dieses beeindruckende Ensemble.

Schloss Heidecksburg 

Heidecksburg

Das Schloss Heidecksburg ist das ehemalige Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt.

Das schöne Barockschloss liegt weithin sichtbar über dem thüringischen Rudolstadt.

Es entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf den Resten einer 1735 abgebrannten Renaissance-Anlage. Eine Besichtung gestatet auch einen Blick in den großen Festsaal, der zu den Schönsten des deutschen Rokoko gehört.

Ruine der Kunitzburg 

Kunitzburg

Die Ruine der Kunitzburg liegt am westlichen Ende des Gleißenbergs bei Jena hoch oben über der Saale.

Von der schon früh zerstörten Burg sind nur noch Teile des Wohnbaues und des Bergfrieds erhalten.

Die erste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahre 1261. Die wahre Zeit ihrer Erbauung ist nicht wirklich bekannt.

Leuchtenburg bei Kahla 

Leuchtenburg

Eine romantische serpentinartige Bergstraße inmitten einer schönen Landschaft über dem Saaletal führt von Kahla, der Porzellanstadt nahe Jena, hinauf auf die Leuchtenburg.

Die Krone des Saaletals, wie die mittelalterliche Burg auch gern bezeichnet wird, wartet mit einem ganzjährig geöffneten Heimatmuseum, einer Reihe sehenswerter Ausstellungen und einer Burggaststätte auf.

Ruine der Lobdeburg 

Lobdeburg

Von der einstigen Lobdeburg ist nur noch eine Ruine erhalten, die man vom Stadtteil Neu-Lobeda und der Autobahn weithin sehen kann.

Die Lobdeburger verliehen einst Jena und Lobeda das Stadtrecht.

Unterhalb der Ruine befindet sich die Lobdeburgklause. Unterhalb dieser Gaststätte befinden sich auch kostenlose Parkplätze.

Moritzburg in Halle 

Moritzburg in Halle

Die Moritzburg wurde im späten Mittelalter im Stil der Spätgotik errichtet und blickt seit dieser Zeit auf eine bewegte Geschichte.

Sie war zeitweise die Residenz der Magdeburger Erzbischöfe.

Die Anlage beherbergt heute das Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt.

 

Die Rudelsburg in Sachsen-Anhalt 

Rudelsburg

Die Rudelsburg liegt weithin sichtbar auf einem steilen Muschelkalkfelsen oberhalb der Saale über dem kleinen Örtchen Saaleck.

Die Rudelsburg wird im Jahr 1171 erstmalig urkundlich erwähnt.

Franz Kugler schrieb hier auf der Rudelsburg 1826 das bekannte Lied "An der Saale hellem Strande...".

Schloss Bernburg 

Schloss Bernburg

Das Schloss Bernburg wird gern als Krone Anhalts bezeichnet und gilt als das wohl schönste Schloss entlang der Saale.

Es ist das vollständig erhaltene Residenz- und Wohnschloss der Fürsten und späteren Herzöge von Anhalt Bernburg.

Die Anlage erhebt sich als Renaissanceschloss auf hohem Sandsteinfelsen am östlichen Saaleufer über der Stadt Bernburg in Sachsen-Anhalt.

Bild: (c) borisb17 - Fotolia

Schloss Burgk in Thüringen 

Schloss Burgk

Schloss Burgk in Thüringen liegt malerisch am Ufer der Oberen Saale.

Das Schloss Burgk gilt als die älteste und größte Schlossanlage des Thüringer Oberlandes.

In dem einstigen Fürstenschloss ist heute das interessant ausgestattete Museum Schloss Burgk untergebracht.

Schloss Merseburg 

Schloss Merseburg

Schloss Merseburg liegt weithin sichtbar auf dem Schlossberg oberhalb der Saale.

Vielen Besuchern ist die berühmte Rabensage aus dem Mittelalter bekannt.

Der historische Rabenkäfig Im Vorhof des Schlosses erhält sie bis heute lebendig.

Bild: ©dina - stock.adobe.com

Schloss Neu-Augustusburg 

Schloss Neu-Augustusburg

Das Schloss Neu-Augustusburg ist die ehemalige Residenz der Weißenfelser Herzöge.

Es wurde wurde in den Jahren 1660 bis 1694 errichtet.

Das Schloss beherbergt heute das Museum Weißenfels, in dem man u.a. eine Ausstellung zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels besichtigen kann.

Wasserburg Kapellendorf 

Wasserburg Kapellendorf

Die Wasserburg im kleinen Ort Kapellendorf unweit von Jena und Weimar ist eine beeindruckende Burganlage.

Sie befindet sich in einer Talsenke des Sulzbachs am Fuße des Sperlingsberges und gehört heute zu den besterhaltenen Thüringer Burgen.